Samstag

Es ist nun schon Samstag. Die Zeit vergeht hier nicht, obwohl wir schon hin und wieder etwas von der Aussenwelt mitbekommen. Alle reden von Lockdown und ärgern sich, das man hier in der Klinik keinen Besucher hinein darf. Der eine braucht Zigaretten und der andere Unterwäsche. Die Busse fahren im Sonntags Takt, und das ist für vielen schon nicht mehr zu bewältigen. Es wird auch nicht von allen verstanden was und wie das hier mit der Pandemie so ab geht, oder wie man sich richtig verhällt.

Ein Beispiel. Eine Frau wartet an der Eingangstür auf Ihre kinder, die wohl etwas bringen sollten.Da tauchen zwei Teenies mit einer Tüte auf und gucken ziemlich bedröppelt aus der Wäsche. Was oder wie machen wir das nun. Der eine schickt dem anderen vor mit einer Handbewegung, so nach dem Motto – mach du doch mal. Der zweite kommt dann auf etwa drei Meter heran, schaut verunsichert und wirf dann seine Tüte im hohen Bogen zu der Frau. Sie kann es gerade noch auffangen und schimpft mit dem Bengel rum. “Warum gib se mir dat nich einfach?” er “Ich will doch kein Corona!” Sie “Ich hab doch nix. Du darfst hier nur nich rein.” Er “Ja du nich, abba alle Anderen.”

Die Aufklärung in der Schule und sonst wo die Jungs ihr Wissen her haben, hat so nicht ganz richtig geklappt, doch sie taten ihr bestes. Dann gingen sie wieder zur Strasse, wo eine ganze Gruppe junger Menschen, etwa 10, sie jollend begrüßten. Die beiden, stolz auf sich und von den anderen mit abklatschen belohnt, zogen dann fröhlich ihre Wege.

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