Geier landen im Wohnzimmer

„Als bibeltreue Komiker wissen wir: Wo eine in unserem Namen versammelt ist, sind wir mitten unter ihr“, legte Moderator und „Steiger“ Martin Kaysh das Neue Testament eher ruhrspöttisch aus. „Wir wären nichts ohne unser Publikum, unser Karneval funktioniert erst, wenn Zuschauer und wir eng zusammen feiern“, ergänzte Mitspielerin Sandra Schmitz. Die feier-und geierfeste Gastgeberin Birgit Rumpel spielte gerne mit. Sie durfte nahezu pünktlich, großzügig gemessen: gegen 11.11 Uhr den Präsidenten Roman Henri Marczewski symbolisch eher sinnfrei aus einem Jutesack befreien und die Zechen-Jecken von Zollern II/IV mit den Worten: „blabla“, in die Session 2023/24 schicken. „Naturbekloppt ist Ruhrpott pur“, behauptete Kaysh vor dem Ein-Frau-Auftritt in der Westfalenmetropole. Läuten Karnevalisten anderswo am 11.11. die fünfte Jahreszeit mit Schunkeln, Schnaps und Tüschen ein, ist das Ungewöhnliche bei den Geiern längst Brauch geworden. – in diesem Jahr nun also mit einem exklusiven Miniauftritt in der Wohnung einer ihrer Zuschauerinnen. Etwas bizarr sah schon aus, wie das Ensemble samt Musikern und Begleittross auf dem Parkett der Altbauwohnung versuchte, sich weder gegenseitig auf die Füße zu treten noch die Deko der Bewohnerin umzuschmeißen. Viel Platz blieb nicht, aber genau das machte die besondere Atmosphäre aus. Einen „Hexenkessel wie auf der Südtribüne“, sah folglich Tubaspieler Matthias […]