Zwei Wochen

Zwei Wochen sind schon fast um, und ich fühle mich nicht anders als sonst. “Anwendung” um “Anwendung” werden mir um die Ohren geschlagen. Zwangs-Gruppe, Problem-Löse-Gruppe, Entspannungs-Gruppe, Wirbelsäulen-Gymnastik, Wasser-Gymnastik, Gehirnjogging, Einzelgespräche, und und und. Bis auf die, viel zu seltenen, Einzelgespräche und die Entspannungs-Gruppe, habe ich hier nichts wirklich mitgenommen. Es werden Probleme besprochen und durch diskutiert, doch bis jetzt, ist nichts neues dabei gewesen. Immer dasselbe Larifari. Vielleicht gibt es hier keine Hilfe für mich. Ich suche noch. Für viele Patienten mag die Kur etwas bringen. Alleine schon die Zeit, frei vom Alltag, Arbeit, Haushalt und Kinder reicht einige. Zu sich selbst finden ohne den gewohnten alltäglichen Stress kann schon Wunder wirken. Manche Patienten sind so richtig durch. Jobs verloren in einem Alter indem eine wieder Eingliederung faktisch aussichtslos ist, kaputte Knochen und Seele. Einige verabschieden sich mit “Bis in vier Jahren”, die Zeit die üblicherweise zwischen Kuren, vom DRV angesetzt wird. Hoffnungslosigkeit lässt grüßen. Jeder ist anders, jeder hat seine höchst eigene Schere im Kopf. Viele Probleme tangieren sich peripher. Ängste, Zwänge, Gefühle minderwertig zu sein. Doch jeder ist anders. Vieles davon habe ich auch mal für mal für mich analysiert. Es fehlt mir aber immer noch der Knackpunkt. […]

Mein Besuch ist weg

Mein Besuch ist weg. Ein Loch bleibt zurück, indem ich falle. Das mit dem Besuch während der Kur ist sehr zwei schneidig. Auf der einen Seite freut man sich’n Ast, und man ist überglücklich. Es bringt aber auch alles durcheinander. Der Tages-Rhymus an dem man sich gewöhnt hat, und auch ein bisschen als Schutzschild fungiert, kommt vollkommen durcheinander. Ich habe festgestellt, dass das nicht nur bei mir ist, sondern auch bei vielen anderen Patienten. Der “normale” Tages-Rhytmus ist ein Schutz gegen zuviel denken. Aufstehen, Frühstück, Teamtreff, Anwendungen, Mittagessen, Anwendungen usw. Meist ist dann nach dem Abendessen nur die Öde der Raucherecke oder Spiele oder Fernsehn noch da. Ich gehe dann zu eine, für mich, unheimliche Zeit schlafen, weil es sonst nichts gibt. Jeden Tag und nicht zuviel an anderes denken. Meine Probleme stehen im Vordergrund. Dann kommt der Sonntag. Da gibt es dann, halleluja, den Streß mit dem nicht Streß. Ein harter Tag, dieser Sonntag, aber irgendwie übersteht man es und dann geht die Woche weiter. Kommt aber Besuch ist alles nur noch Chaos. Zeiten verschieben sich, der Besuch will, auch wenn sie es abstreiten, unterhalten werden und ist verwundert, wenn mann schon so früh am Abend schlafen will. Schön […]