Ganz langsam versank sein Stuhl im Sand. Er kippte einfach nach hinten weg, ohne dass er reagieren konnte. Was sollte er zuerst tun? Versuchen mit Schwung aufzustehen, aber das hätte womöglich dazu geführt, dass er sich vornüber flachlegen könnte. Das würde vielleicht ziemlich komisch aussehen und viele Leute am Strand ihn für sehr ungeschickt halten. Andererseits sah er im Augenblick auch nicht gerade wie die Körperbeherrschung und Geschicklichkeit in Person aus. Sein Stuhl hatte mittlerweile eine Neigung von fünfundvierzig Grad erreicht und er tat nichts. Es gab einfach zu viele Möglichkeiten, wie zum Beispiel Festhalten, Schreien, einfach um Hilfe Bitten. Grad um Grad sank er weiter. Keine Gegenwehr. Keine Möglichkeit. Zumindest nicht für ihn. Es musste alles wohl durchdacht sein, um nicht unangenehm aufzufallen. Er kippte weiter, und es schien nicht aufhören zu wollen. Inzwischen waren schon viele Sekunden vergangen. Er machte eine Mine, als ob das alles ganz normal, geplant, ja gar gewollt wäre. Die Position war sehr gut zum Sonnen und wenn er Gluck hatte, würden seine Stuhlbeine auf einen festen Widerstand treffen und alles würde, zumindest zum Schein, wunderbar aussehen. Doch er kippte. Langsam aber sicher. Ach, wie froh wäre er gewesen, wenn der Stuhl ganz einfach, […]
IST DOCH WAHR
Ich hab’ gedacht ich schaffe esAlle vorzeichen waren gutDiesmalDas wusste ichKlappt esDoch jetztRiesen wutSchonwieder scheisseSchonwieder danebenIch möchte es einmalSo richtig erlebenWenn ich A sageSoll mal A passierenDie welt soll mich nicht immerMit B verwirrenUnd sage ich stopMacht alles weiterGanz lockerGanz heiterAls wäre ich garnicht daDa kann man doch schon sauer werdenR
BEWERBUNG
RüberÜber meinem schattenDrübenMal’n bierIn der ZecheSonst nieDoch heute schonBier durstAuchDoch wenigerDer KinderladenNeeDie mitgliederSitzen fast alle hierEinschmeichelndoch mein mutMeine EntschlossenheitReicht nicht bis zum TischZwischen drängelnSich aufdrängenNee neeIch stelle mich an der ThekeNutze die GelegenheitSchreibe mal wiederWas mir in den sinn kommtNutze nach langer zeitDie GelegenheitFast alleine in der kneipeWie früherUnd schreibenUnd doch ist esEine fluchtWie viele meiner GedichteFlucht vor meinem mutÜber meinem Zettel gebeugtMuss ich mich nicht anquatschen lassenKann beobachtenSo tun als obIch souverän wäreAls ob ichMich nicht versteckeVor meiner AbsichtJetzt wird’s mir zu buntIch bin hergekommenUm mich einzuscheissenUnd jetzt weis ich nichtWie ich mich zurückziehen soll
Sturm
Für manche Leute ist ein Sturm ein Sturm. Für andere ist ein Sturm halt ein Sturm. Wenn, z.B., jemand Morgens im Zelt liegt, wach und ängstlich, ist ein Sturm, oder kann ein Sturm ganz schön bedrohlich wirken, besonders wenn man oder Frau sich nicht ganz mit den Eigenheiten oder Aufbau des oder überhaupt eines Zeltes vertraut ist. Die technischen Gegebenheiten eines Zeltes in Verbindung mit den “normalen Leinen”, oder Sturmleinen” sind nicht für jeden ganz durchschaubar. Das Aufblähen des Zeltes ist noch lange nicht so schlimm wie es manchmal zu sein scheint. Ein Abheben des Daches führt auch noch lange nicht zur Katastrophe, solange man sich in der Schlafkabine aufhält. Falls die Schlafkabine verweht, wird es erst im Moment des Aufpralls wirklich spannend. Ansonsten ist eine Reise meist lustig, und eine Luftreise erst recht. Falls man sich bei dem selben “Sturm” im tiefsten Schlafe befindet, warm eingekuschelt und von schönen Träumen umhüllt, ist so ein “Sturm” erst recht Grund genug um sich noch tiefer einzukuscheln, wenn man sich mit den technischen Gegebenheiten eines Zeltes in Verbindung mit den “normalen Leinen”, oder “Sturmleinen” ein wenig auskennt. Befinden sich diese beiden Spezies im selben Zelt, zieht meist der Zweitere aufgrund des Meckerns […]
Die Grille
Die Nacht der Nächte war über ihn hereingebrochen. Ein Grille. Ach was! Eine Riesengrille, hatte sich zwischen Über- und Unterzelt verkrochen. Grillen beißen nicht unbedingt, außer wenn er eine anfassen würde. Er hatte immer so einen Pech………..!! Grillen sind auch nicht sehr schwer, so dass sie vielleicht jemanden erschlagen und dann aussaugen könnten, obwohl er über die Größe des Exemplars auf seinem Innenzelt sich nicht so ganz sicher war. Egal, aber auch was sie sonst noch alles nicht Können, eines Können sie hervorragend, und das ist zirpen. Die Dinger zirpen was das Zeug hält. Ach was! Da hält nichts mehr. Nun ja, und so ein Viech hatte er zwischen Über- und Unterzelt. Das auch noch nachts. In dieser Nacht setzte er folgende Werkzeuge ein : 1stens eine Taschenlampe, ( Erst beschien er die Decke, also von innen nach Außen, des Unter- oder Innenzeltes. Er hoffte, mit dieser Übung den Schatten des Übeltäters zu sehen, damit er sich ein Bild von der Größe des Ungeheuers machen konnte. Erst allmählich wurde ihm klar, dass er sich in einen kleinen Denkfehler verlaufen hatte. Um den Schatten zu sehen, hätte er sich Außen, also auf dem Zeltdach, genauer gesagt auf dem Außen- oder Überzelt, […]
Camping
Der herbe Geschmack von verbrannten Würstchen aufgelockert mit süßlichen Gewürzen bestehend aus Knoblauch, Rosenpaprika, Obstresten, die noch von wer weiß wann in der Pfanne hafteten und Ungeziefer. So gehört sich das, so ist Camping. Die Sonne geht wunderschön unter und man zündet die Kerzen an. Dieses wohlige Halbdunkel, indem man nicht weiß, welches Insekt sich gerade wohin setzt. Beim Zuschlagen spürt man nur die unangenehme Masse, popelähnlich, zwischen seinen Fingern. Wenn man Gluck hat, kommt Spannung und Abenteuer in Form eines Insekts, das kaum noch von der Größe her mit anderen vergleichbar ist, auf. Haustiere wie Hamster oder Tanzmäuse müssten schon fast hinauf schauen zu manch Spinne und Viech, das so unglaublich groß und fies aussieht, dass es aus Angst niemals von der Wissenschaft studiert oder beschrieben wurde. Hat man diese Abenteuer überwunden kriecht man auf seine Luftmatratze. Phantasievolle Menschen wähnen auch hier Ungeheuer der Natur. Jedes sich aus der Tagesverkrampfung und Verklebung lösende Härchen am Körper wird zu einem Insekt. Die Luftmatratze quietscht und stöhnt. Es passt sich dem Körper bei jeder Bewegung an. Legt man sich ein wenig nach links, bläst es sich rechts auf und schmeißt einen dann sanft auf dem Boden. Genauso umgekehrt. Wenn der Oberkörper […]
DER JOGGER
Noch ist die Sonne nicht aufgegangen. Vögel singen, man hört das Meer rauschen, einzelne Frühaufsteher räuspern sich, die ersten Duschen duschen, irgend jemand lässt sein liebliches Motörchen laufen, das Räuspern wir zum Husten. Ja da hustet sich jemand fast die Lunge aus dem Hals, es werden immer mehr Vögel, Tausende. Bratpfannen brutscheln, Kinder kreischen und und überhaupt ein riesen Krach. Und das noch vor Sonnenaufgang. Um seinen Gehör zu schonen und vor diesem Krach zu schützen, denn das war ja kaum auszuhalten, setzte er sich seinen Kopfhörer auf und drehte seinen Walkman auf volle pulle. Heisser Rock um vier und ich werde zum Tier. Wow das ging aber aber ab. Er fühlte wie seine Beine sich langsam in den Rhythmus einschwangen. seinen Jogging Anzug hatte er stundenlang nach hinten gebürstet, damit die Aerodynamik stimmte. Das rechte Bein hatte sich schon ein schwingender weise drei mal vom Boden abgehoben. Sein linkes Bein war heute nicht so schwungvoll wie er es gewohnt war. Es hatte sich wahrscheinlich Nachts ein wenig überanstrengt. Das Schlafen auf einer Luftmatratze hatte es so in sich. Besonders wenn man zu dritt darauf schläft. Jede Bewegung musste sorgfältig geplant werden. Wer achtet aber im Schlaf so groß auf […]